15 Jan Strukturmontage bei Airbus
Strukturmechanik am FAL A380
Um die Effizienz weiter zu steigern, setzen auch die Flugzeughersteller zunehmend auf Automatisierung und Digitalisierung. Ein Vorreiter auf diesem Gebiet ist Airbus, einer der größten Flugzeughersteller der Welt. Die Projekte unserer Kollegen beim Kunden sind vielfältig und abwechslungsreich.
Beim Airbus A380 l waren zum damaligen Zeitpunkt Flugzeugteile zu dünn dimensioniert, was zu strukturellen Problemen während des Testflugs führte. Daher musste eines unserer Projektteams in Toulouse Modifizierungen vornehmen. Bei den betroffenen Bauteilen musste das Hautfeld (Skin Repair) getauscht werden. Der Arbeitsprozess war in diesem Fall eine ziemliche Herausforderung, denn die Projektarbeit galt es im laufenden Prozess der Endmontage durchzuführen. Nach dem Umbau und weiteren Testflügen fielen zusätzliche Projektarbeiten an – das Strukturteam ersetzte Sitzschienen, die nach dem Testflug gerissen waren, wechselte defekte Klimarohre, Ventile und Bodenplatten aus. Restarbeiten, die in Hamburg nicht erledigt werden konnten, wie die Installation von Abwasser- und Frischwasserleitungen sowie der Einbau von Fußbodenplatten, wurden ebenfalls vom ARTS-Team in Toulouse übernommen.
Bereich Kohlefaserverbundwerkstoffe (CFRP)
Auch in Stade, dem Forschungszentrum für Kohlefaserverbundwerkstoffe (CFK), sind ARTS-Kollegen am Werk. Dort werden in automatisierten Arbeitsschritten die Seitenleitwerke für die gesamte Airbus-Flotte hergestellt. Da die Seitenleitwerke komplett aus CFK bestehen, sind Strukturexperten in der CFK-Technologie gefragt. Strukturelle Arbeiten mit dem Werkstoff CFK werden auch bei den Reparaturarbeiten an den Bodenplatten in Toulouse angewendet, die teilweise aus CFK bestehen. Der Verbundwerkstoff erreicht eine hohe Steifigkeit bei gleichzeitig geringer Masse. Aus diesem Grund verhält er sich bei der Verarbeitung auch ganz anders als Metall, so dass CFK-Experten spezielle Bearbeitungs- und Reparaturtechniken anwenden müssen, um die Laminierung nicht zu beschädigen.
Strukturmontage und Qualitätsmanagement am Airbus A350 in Hamburg
Beim A350 gibt es viele automatisierte Schritte innerhalb der Produktion: Unter anderem kommt in Hamburg eine halbautomatische Bohrmaschine (ADU’s, automatic drill unit) zum Einsatz, die spezielle und demnächst 3D-gedruckte Halterungen an die gewünschte Position bohrt. Ob kleine oder große Löcher, mit der ADU sind sie nahezu perfekt. Die Halter, die das Verbindungselement zwischen den einzelnen Flugzeugsektionen sind, wurden von unserem Projektteam mit einem Zweikomponentenkleber an der CFK-Struktur befestigt. Der Verbundwerkstoff ermöglicht das Verkleben der Halter. Ein Vorteil der Verklebung ist, dass die Struktur nicht geschwächt wird und keine Korrosion auftritt. Die Halter sind für die Flugzeugproduktion unverzichtbar, da sie den Vorteil bieten, dass nicht unzählige Personen an einem Abschnitt arbeiten müssen, was eine schnellere Fertigstellung ermöglicht.
Unsere Experten sind auch für die Eingabe aller Projektaufträge in das SAP-System „Shop-Floor Interface“ verantwortlich. Dies ist ein wesentlicher Prozessschritt, um zu überprüfen, ob alle Richtlinien eingehalten werden. Auch Reklamationen werden im SAP-System genau protokolliert. Um die Standards der erbrachten Leistung, wie z.B. die Befestigung der Halter, zu gewährleisten, überprüfen unsere hauseigenen Prüfer auch die Bohrungen mit einem Grenzlehrdorn.
Teamarbeit und Lean Management in der Luftfahrtindustrie
Jeder Kollege ist für sein Arbeitspaket verantwortlich, aber alle Mitarbeiter haben ein gemeinsames Ziel vor Augen – die rechtzeitige Fertigstellung des Flugzeugs. Die Teamarbeit ermöglicht es den Mitarbeitern, bei Fragen und Problemen auf das Wissen der anderen Kollegen zurückzugreifen und den Arbeitsauftrag rechtzeitig fertigzustellen. Bei Airbus – aber auch bei ARTS – hat Lean Management höchste Priorität. Arbeitsmaterialien befinden sich an ihrem vorgesehenen Platz und jeder weiß, wo sich das gesuchte Werkzeug und Material befindet. So wird Verschwendung vermieden und der Arbeitsablauf erleichtert.
ARTS-Expertenteams sind weltweit im Einsatz
Unsere Aerostructure-Experten arbeiten weltweit in Projekten für namhafte MRO-Unternehmen, Fluggesellschaften, Zulieferer und Hersteller wie Airbus. Die individuell zusammengestellten Projektteams unterstützen mit ihrem Know-how nicht nur bei der Strukturmontage, sondern auch bei mechanischen und elektrischen Ausrüstungen und Einbauten sowie bei der Durchführung von Reparaturarbeiten. In den Bereichen Avionics, Systems und Airframe Manufacturing und MRO realisieren sie Service-Bulletin-Installationen wie die Door Modification am Airbus A380 oder Flugzeug-Upgrade-Projekte wie den Austausch von Sitzschienen am A330 und A380. Unsere erfahrenen Experten können auch Ihr nächstes Projekt vorantreiben! Kontaktieren Sie uns noch heute, um maßgeschneiderte Lösungen in den Bereichen Aerostructure, Flugzeugwartung, Avionik, Aviation Asset Management und Aerospace Consulting.