Interview mit ARTS Projekt Manager bei Diehl Aviation

Interview mit ARTS Projekt Manager bei Diehl Aviation

Wenn ARTS-Mitarbeiter über ihre Karrieren sprechen, wird es spannend. Zahlreiche Berufsfelder bieten vielfältige Karrieremöglichkeiten und ein anspruchsvolles Arbeitsumfeld. In diesem Blogartikel berichtet ein Kollege über seinen Weg zu ARTS und seine Arbeit bei der Diehl Aviation Gilching GmbH.

Von der Solarindustrie bis zur Luftfahrt

Was hast du vor ARTS gemacht?

Die Luftfahrt hat mich schon immer fasziniert. Angefangen hat alles in den frühen 90er Jahren, als mein Vater und ich meine Mutter regelmäßig für eine Weile am Flughafen abholten. Dort hatte man die Möglichkeit, Flugzeuge von einer Besucherplattform aus zu beobachten und den Geruch von verbranntem Kerosin zu riechen. So entwickelte sich mein Traum, Pilot zu werden. Allerdings musste man die Ausbildung zum Berufspiloten selbst finanzieren, so dass ich später nicht im Cockpit eines Linienflugzeuges landete, sondern meinen Platz bei einem innovativen Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien, der Bayer Solar GmbH, fand. Ich absolvierte eine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie und entschied mich dann für ein duales Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen. Auch nach dem Studium blieb ich der Praxis treu, entwickelte mich vom Produktionsmitarbeiter zum Bereichsleiter eines Produktionsbereiches und engagierte mich zunehmend für die kontinuierliche Verbesserung von Produktionsprozessen und Kostensenkungsprojekten. Zu dieser Zeit florierte die Solarbranche und ich entwickelte mich mit dem Unternehmen. Im Jahr 2017 musste die spätere Solarworld Insolvenz anmelden und ich wechselte nach 19 Jahren in der Solarbranche in Freiberg zur Luftfahrt nach Dresden.

Meine Arbeit als Projektleiter für Entwicklungsprojekte

Diehl Aviation Gilching GmbH entwickelt hauptsächlich Geräte für Flugzeuge im Auftrag großer OEMs wie Airbus, Boeing, Gulfstream und Embraer. Die Entwicklung betrifft hauptsächlich Geräte im Bereich der Küchenausstattung sowie Abwasser- und Frischwassersysteme. Bei unserem Kunden Diehl sindARTS Mitarbeiter europaweit im Einsatz.

Hattest du anfangs viele Schwierigkeiten zu überwinden ?

Am Anfang hatte ich als Quereinsteiger einige Herausforderungen zu meistern. Zum Beispiel war es für mich unverständlich, wie man drei Jahre lang kleine Dinge entwickeln kann. Selbst kleinste Designanpassungen müssen viele Male getestet werden. Ich habe schnell gelernt, wie viele Richtlinien in der Luftfahrt beachtet werden müssen. Die zahlreichen Zertifizierungen und Tests rechtfertigen aber die lange Entwicklungszeit. Zuverlässigkeit und Sicherheit stehen in der Luftfahrt und bei unseren Entwicklungsprojekten an erster Stelle.

Und was genau sind deine Aufgaben bei Diehl?

Als Projektleiter habe ich eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Aufgabe. Derzeit arbeite ich mit meinen Teams an vier Entwicklungsprojekten im Airbus A350-Programm und einem weiteren Projekt für die neue Boeing 777x. Im Durchschnitt besteht die Teamgröße aus 5 bis 6 Spezialisten aus verschiedenen Bereichen unserer Entwicklungsabteilung. Die Ziele in den verschiedenen Projekten sind sehr ähnlich. Neben der Einhaltung unserer Zeit- und Kostenziele sind wir bestrebt, unseren Kunden innovative und ausgereifte Produkte zu liefern, die zu noch effizienteren Flugzeugen beitragen. Ziel ist es, die Kosten und das Gewicht der Frisch- und Abwassertanks zu reduzieren. Kostensenkungsprojekte waren auch ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit in der Solarindustrie und daher kein neues Terrain für mich. Weitere Aufgaben sind natürlich die Projekt-, Zeit- und Budgetplanung. Das Ziel meiner Arbeit ist es, mit meinem Projektteam die Meilensteine zu erreichen.

In der Zwischenzeit übernahm unser Kollege ein Projekt, das eine völlig neue Entwicklung war und schon relativ weit fortgeschritten. Es ging um Leichtbaukacheln, um das Gesamtgewicht des Flugzeugs zu reduzieren.

Die kommissarische Leitung dieses Projekts war für mich als „Neuling“ eine große Herausforderung, denn es war eine komplette Neuentwicklung und ein sehr umfangreiches Projekt, das ich mittendrin als Vertreter übernommen habe. Aber auch hier bin ich mit meinen Aufgaben gewachsen und konnte in kürzester Zeit sehr viel Erfahrung in der Durchführung von Entwicklungsprojekten in der Luftfahrt sammeln. Auch heute, nach fast einem Jahr in der Luftfahrtbranche, erweitere ich jeden Tag meinen Horizont, sammle neue Erfahrungen und lerne ständig dazu.

Haben Sie den Wechsel der Branche jemals bereut?

Nein. Ich bin froh, dass ich es zu ARTS und Diehl geschafft habe, denn ich habe bei meiner Arbeit viel gelernt, konnte über mich hinauswachsen und ehrlich gesagt, hätte ich mir nach der Insolvenz meines letzten Arbeitgebers nicht träumen lassen, heute bei Airbus oder Boeing zu arbeiten. Das macht mich stolz und zeigt mir, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe, auch wenn es anfangs eine größere Herausforderung war, als ich mir vorgestellt hatte. Aber die Luftfahrt hat für mich immer noch etwas Magisches, an dem ich gerne weiter teilhaben möchte.