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Vom ersten Projekt zum vertrauenswürdigen Partner der Luftfahrtindustrie

Die Anfänge der ARTS Group

Die Grundlage der Luftfahrtexpertise der ARTS Group liegt in einem Projekt, das Präzision, Anpassungsfähigkeit und tiefes technisches Know-how erforderte. Was als spezifische Nachrüstungsaufgabe begann, entwickelte sich zu einer langfristigen Zusammenarbeit mit globalen Luftfahrtunternehmen – und markierte den Beginn des Wachstums von ARTS zu einem umfassenden Dienstleister im gesamten Luft- und Raumfahrtsektor.

Die Herausforderung: A310 MRT Nachrüstung bei Lufthansa Technik

Lufthansa Technik in Hamburg stand vor einem hochkomplexen Projekt: der Umrüstung eines zivilen Airbus A310 in einen Multi Role Transporter (MRT). Diese Umrüstung beinhaltete die Integration einer fliegenden Krankenhauskonfiguration – ein Novum für diesen Flugzeugtyp zu diesem Zeitpunkt. Der erste Prototyp dieser Passenger-to-Freighter- (P2F) Umrüstung war zuvor von der Elbe Flugzeugwerke GmbH (EFW) in Dresden durchgeführt worden. Doch das für das Hamburger Projekt ausgewählte Flugzeug brachte seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich. ​


Ein zentrales Element jeder Frachter-Umrüstung ist der Einbau einer Frachttür. Das ist keine routinemäßige Wartungsarbeit – sie erfordert erhebliche strukturelle Verstärkungen des Rumpfes. Die Schwierigkeit steigt, wenn man mit gebrauchten Flugzeugen arbeitet, da jedes eine individuelle Modifikationshistorie aufweist. Frühere Reparaturen, nicht dokumentierte Designänderungen und alternde Strukturen beeinflussen, wie die Umrüstung durchgeführt werden kann. Es gab keinen Bauplan und keine Standardlösung.

Frachttür nach P2F A310
Der erste P2F A310 MRT während seiner Zeit bei EFW

Warum ARTS hinzugezogen wurde

Zu diesem Zeitpunkt hatte ARTS-Gründer Gerald Unger bereits an der ersten A310 MRT-Umrüstung während seiner Zeit bei EFW gearbeitet. Seine Erfahrung mit den strukturellen und logistischen Herausforderungen, einschließlich der Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen für nicht standardisierte Konfigurationen, machte ihn zur idealen Besetzung für dieses Projekt. Gemeinsam mit zwei Kollegen leitete er den Beitrag von ARTS für das zweite Umrüstungsprojekt in Hamburg.


ARTS stellte nicht einfach nur temporäres Personal bereit. Das Team unterstützte den gesamten Projektplanungsprozess und half dabei, die Arbeit in strukturierte, handhabbare Pakete zu unterteilen. Vom frühen Risikomanagement über die Ressourcenplanung bis hin zur Arbeitsvorbereitung etablierte ARTS ein klares Rahmenwerk, um sicherzustellen, dass die Umrüstung innerhalb des sechswöchigen Wartungsfensters abgeschlossen werden konnte.

Workforce Management und operative Planung

Eine der ersten Erkenntnisse in der Planungsphase war der Bedarf an zusätzlichen Strukturmechanikern im Bereich Sektion 13/14 des Flugzeugs. Ohne sofortige Verstärkung wäre der Zeitplan gefährdet gewesen. Dank seines internen Talentpools und tiefen Verständnisses des Luftfahrtarbeitsmarkts konnte ARTS schnell die passenden Spezialisten identifizieren und einsetzen. Dies ist eine zentrale Stärke des Unternehmens: technische Expertise mit effizienten Personal­lösungen zu kombinieren.


ARTS besetzt nicht nur Positionen, sondern baut leistungsfähige Teams auf. Die ausgewählten Fachkräfte verfügten über genau die Fähigkeiten, die für strukturelle Modifikationsarbeiten erforderlich waren, und ihre Integration in das Team von Lufthansa Technik verlief reibungslos. Diese Fähigkeit, schnell mit qualifiziertem Personal zu skalieren, ist bis heute ein Kernelement des Workforce Solutions Angebots der ARTS Group – von temporärer Arbeitnehmerüberlassung über projektbezogene Einsätze bis hin zu Headhunting für hochqualifizierte Positionen.

Effizienz durch Erfahrung

Auch wenn eine ähnliche Umrüstung bereits zuvor durchgeführt worden war, gab es kein standardisiertes Verfahren, dem man folgen konnte. Jeder Schritt – von der Layoutanpassung bis hin zur Zertifizierungsunterstützung – musste an das spezifische Flugzeug angepasst werden. Die Erfahrung von ARTS mit dem Prototyp-Projekt verschaffte dem Team einen Vorsprung. Prozesse wurden optimiert, Doppelarbeiten vermieden und wichtige strukturelle Entscheidungen dank Vorerfahrung schneller getroffen.

Das Ergebnis: Das Projekt blieb im Zeit- und Kostenrahmen, und das Flugzeug wurde erfolgreich in eine medizinische Transport- und Frachterkonfiguration umgewandelt. Die Erwartungen des Kunden wurden nicht nur erfüllt – sie wurden übertroffen.

10 %
Reduzierung der gesamten MRO-Kosten während des Umrüstungsprojekts durch strukturierte Arbeitsplanung und Ressourceneinsatz.

73
A380-Passagiersitze wurden in Folgeprojekten von ARTS-Teams überholt und wieder eingebaut.

17
Länder weltweit verfügen über einen dedizierten ARTS-Consultant für Flugzeugwartung.

Ein Wendepunkt für die ARTS Group

Dieses frühe Projekt markierte eine Wende in der strategischen Ausrichtung von ARTS. Ursprünglich gegründet, um flexible Projektarbeit für den Gründer neben dem Studium zu ermöglichen, entwickelte sich das Unternehmen schnell zu einem Full-Service-Anbieter für die Luftfahrtbranche. Der klare Bedarf an strukturierter technischer Unterstützung, kombiniert mit der zunehmenden Komplexität von Luftfahrtprojekten, zeigte ein bedeutendes Marktpotenzial auf.


Nach der A310 MRT-Umrüstung weitete das ARTS-Team seine Präsenz aus. Es folgten Projekte mit Airbus in Hamburg, Manching und Toulouse. Mit jedem neuen Standort wuchs das Team – sowohl in Größe als auch in Fachwissen.

Wachstum durch Projekte: Vom A340 zum A350

Im Laufe der Jahre hat ARTS zu einer Vielzahl von Flugzeugprogrammen und Nachrüstungen beigetragen. Dazu gehören Projekte am A340-500 und -600, dem A330NEO, dem A320NEO und der A380-Produktionslinie. ARTS spielte auch eine Rolle in der Prototypenphase des A350, von strukturellen Modifikationen bis hin zum Management von Luftfahrtlieferketten und Qualitätssicherung in der Luftfahrt.


Diese Projekte variierten im Umfang – von kompletten Kabineninstallationen über technische Unterstützung bis hin zur Logistik in der Lieferkette – aber eines hatten sie gemeinsam: Sie erforderten anpassungsfähige, erfahrene Teams, die auch unter Druck liefern konnten. Genau hier differenziert sich die ARTS Group weiterhin.

Was ARTS ausmacht

Heute bietet die ARTS Group ihre Leistungen über drei zentrale Geschäftsbereiche an: Workforce Solutions, Aviation Asset Management und OEM Support. Das Unternehmen arbeitet weltweit mit OEMs, MROs, Betreibern und Leasinggebern zusammen. Die Leistungserbringung basiert auf klaren Strukturen, messbaren Ergebnissen und einer kundenzentrierten Denkweise.


Die Unternehmenskultur ist geprägt von technischer Expertise, internationaler Präsenz und der Fähigkeit, sich an regionale Anforderungen anzupassen. Kunden profitieren von einem Partner, der sowohl die operativen als auch die strategischen Dimensionen von Luftfahrtprojekten versteht – sei es eine kurzfristige Nachrüstung oder ein langfristiger Flottenmanagementvertrag.

Fazit: Mehr als nur eine Umrüstung

Die A310 MRT-Umrüstung war nicht nur ein technischer Meilenstein – sie war der Beginn einer Unternehmensentwicklung, die bis heute anhält. Sie zeigte, dass ARTS sich schnell in komplexe Projekte integrieren, sowohl strategischen als auch operativen Mehrwert bieten und sich mit den Anforderungen der Luftfahrtindustrie weiterentwickeln kann.


Was mit einem einzelnen Umrüstungsprojekt begann, hat zu Hunderten erfolgreichen Einsätzen weltweit geführt. ARTS ist von einem kleinen Team zu einem vertrauenswürdigen Partner für Luftfahrtprojekte jeder Größenordnung gewachsen. Und die Entwicklung geht weiter – getragen von Erfahrung, angetrieben von Präzision und fokussiert auf das Wesentliche: den Erfolg unserer Kunden möglich zu machen. ​

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